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              | Date: 1999-12-16 
 
 DE: Wenn Kripo/lauschangreifer  weinen-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 Brauchen wir noch dringender das Thränen/fläschchen als
 wenn jenseits des Atlantik zu Fort Meade die NSA-Mädchen
 mit den Schwefelhölzern lauthals greinen - weils grade wieder
 einmal um die Budgetierung geht.
 
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 relayed [Ohne Worte] by <peter.kuhm@vibe.at>
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 Originalton "Die Welt"
 Polizei droht Fiasko bei Telefonüberwachungen
 
 Bisheriger Softwareanbieter in Korruptionsfall verstrickt -
 Alternativlösung bislang nicht in Sicht - Staatsrat: Problem
 ist erkannt
 
 Von André Zand-Vakili
 
 Der Hamburger Kriminalpolizei droht ein Fiasko: Die zur
 Verbrechensbekämpfung dringend notwendigen
 Telefonüberwachungen können nach bisherigem Sachstand
 nicht wie bisher fortgeführt werden. Grund ist der
 Korruptionsfall um die hessische Firma Reuter, dem
 bundesweit führenden Anbieter für
 Telefonüberwachungstechniken. Von ihr ist das Hamburger
 Landeskriminalamt komplett mit dieser komplizierten
 Abhörtechnik ausgestattet.
 
 Ende November hatten Fahnder die Elektronikfirma Reuter im
 hessischen Haiger durchsucht. Der Vorwurf: Mitarbeiter
 hatten Beamte des Zollkriminalamtes bestochen. Der Inhaber
 und Geschäftsführer, sowie ein leitender Mitarbeiter wurden
 in Untersuchungshaft genommen. Ermittlungen gegen drei
 Zollfahnder wurden eingeleitet. Wie es mit der Firma
 weiterläuft, ist unklar. Eins dagegen ist sicher. Die Firma ist
 für die Sicherheitsorgane als Geschäftspartner nicht mehr
 tragbar.
 
 Das Landeskriminalamt Hamburg ist von dieser Entwicklung
 besonders schwer getroffen. Technik zur Telefonüberwachung
 wurde exklusiv durch die Firma geliefert. Auch wichtige
 Wartungsarbeiten an der als "sehr speziell und kompliziert"
 eingestuften Software wurden durch Mitarbeiter der Firma
 Reuter durchgeführt. Das brennendste Problem: Reuter sollte
 den Umzug der Abhörtechnik und die Neuinstallation im
 neuen Präsidium Alsterdorf durchführen. Ohne das Wissen
 der Reuter-Mitarbeiter ist es fraglich, ob man die
 Telefonüberwachungsanlagen zum Laufen bringt. Sorge
 bereitet vor allem die Software. Zwei führende Softwarefirmen,
 mit denen die Hamburger Polizei zusammenarbeitet, haben
 signalisiert, dass es Monate oder auch ein Jahr dauern
 könnte, bis man die Programme beherrscht. Dazu kommen
 Copyrightprobleme.
 
 Sollte der Einbau gelingen, drohen in vier bis sechs Monaten
 Schwierigkeiten, falls die Software nicht regelmäßig gewartet
 wird. Das dritte Problem ist ein neues Computerprogramm,
 das die Firma Reuter geliefert hat. Damit sollen Protokolle
 erstellt werden und ein Überspielen in EDV-Anlagen möglich
 sein. Fällt die Firma für die Systempflege aus, wäre laut
 eines hohen Beamten "schon in einem Jahr ein neues
 Programm nötig".
 
 Die Telefonüberwachung ist für die Kripo eine der wichtigsten
 Optionen im Kampf gegen die Schwerkriminalität. Angewandt
 werden darf diese Technik nur mit richterlicher Genehmigung
 in ausgesuchten Bereichen wie in Fällen Organisierter- und
 Rauschgiftkriminalität oder im Kampf gegen Korruption. Fälle
 der erfolgreichen Anwendung gibt es zuhauf. Durch
 Telefonüberwachung war die Polizei kürzlich auf die Spur
 eines Beamten gekommen, der Passfälscher unterstützte.
 
 Entsprechend ist das Entsetzen bei der Kripo, dass dieses
 Mittel in absehbarer Zeit nicht mehr in vollem Umfang zur
 Verfügung stehen könnte. "Wir haben das Problem erkannt
 und arbeiten dran", sagt Staatsrat Wolfgang Prill. Bislang
 werden einige Möglichkeiten geprüft. Zwar sind neben
 Hamburg 14 Landeskriminalämter, das BKA und der BND
 betroffen. Drei LKA und das BKA verfügen aber über andere
 Abhörtechnik. Mit ihnen könnte kooperiert werden. Dann
 müssten allerdings bei der Telefonüberwachung Prioritäten
 gesetzt werden. Nur noch wenige ausgesuchte, der sonst
 jährlich rund 100 in Hamburg anfallenden Fälle, könnten
 durchgeführt werden.
 
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 edited by Harkank
 published on: 1999-12-16
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