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              | Date: 2000-02-24 
 
 CH: Klagen, Links & Netz/bloedsinn-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 Aus CH-Land wird das Auftauchen von staatsanwältlichem
 Netz/blödsinn der höheren Art vermeldet: Klage gegen einen
 EDV-Professor, wegen des Legens eines indirekten Links.
 Die  Uni selbst scheint gleichfalls von mehr als einem guten
 Geist verlassen
 
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 relayed by  Swiss Internet User Group SIUG <siug@siug.ch>
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 Internet-Experten bezeichnen Klage gegen Informatik-
 Professor als unhaltbar
 
 Weitreichende Konsequenzen fuer Wisschenschaft und
 Internet befuerchtet
 
 Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den
 Vorsteher des Instituts für Computersysteme der ETH Zürich,
 Prof. T. Stricker, sind nach Meinung der Swiss Internet User
 Group (SIUG) nicht fundiert. Auf den durch die
 Staatsanwaltschaft inkriminierten Webseiten wird weder
 rassistisches Material angeboten noch wird es gutgeheissen.
 
 Die Internet-Nutzer der SIUG bezeichnen das von
 Bezirksanwaeltin Christine Braunschweig eingeleitete
 Strafverfahren als unhaltbar, da der Vorsteher des Instituts
 fuer Computersysteme lediglich einen _Hinweis_ auf eine
 antirassistische Seite anbiete. Diese Seite wiederum fuehrt
 unter anderem auch Links zu rassistischen Seiten, um auf
 die unmenschliche Propaganda dieser aufmerksam zu
 machen. Die _Inhalte_ dieser Seiten werden jedoch von
 Professor Stricker weder angeboten noch gutgeheissen,
 weshalb er auch nicht fuer deren Inhalt verantwortlich
 gemacht werden koenne.
 
 In den Augen der SIUG ist es verfehlt, den Vorsteher oder
 andere Mitarbeiter des Instituts in Verbindung mit Rassismus
 zu bringen. Waere die Klage wider Erwarten erfolgreich, so
 haette das weitreichende Konsequenzen, einerseits fuer die
 Wissenschaft, andererseits fuer Tausende von Internet-
 Dienstleistungen in der Schweiz:
 
 - Eine Dissertation ueber das soziologische Problem des
 Rassismus waere nicht mehr moeglich, da Zitate von
 Rassisten bzw. Verweise auf rassistische Publikationen
 verunmoeglicht waeren. Eine wissenschaftliche
 Auseinandersetzung mit diesen Themen waere
 ausgeschlossen.
 
 - Da Suchmaschinen eine grosse Zahl von Links auf
 rassistische Seiten angeben koennen, waeren Links auf
 Suchmaschinen nicht mehr moeglich. Auch der Betrieb von
 Suchmaschinen wuerde rechtswidrig.
 
 Schliesslich darf das Verweisen auf bzw. das Zitieren aus
 einer anderen Publikation, sei es gedruckt oder virtuell, auf
 keinen Fall ein selbstverstaendlich vorausgesetztes
 Einverstaendnis des Autors mit den Inhalten dieser
 Publikation zur Folge haben. Eine fundierte und gut
 argumentierte Kritik waere in einem solchen Fall auch nicht
 mehr moeglich.
 
 Die SIUG zeigt sich enttaeuscht von der offiziellen
 Medienmitteilung der ETH Zuerich. Als Staette der
 Forschung und Wissenschaft sollte die ETHZ die Freiheit von
 Verweisen verteidigen anstatt ihren Professor faktisch mit
 einer Vorverurteilung zu belegen.
 
 Von Behörden und Parlament der Schweiz erwartet die
 SIUG, dass endlich eine fundierte Debatte ueber die
 gesellschaftlichen und rechtlichen Auswirkungen der raschen
 Verbreitung des Internet gefuehrt wird. Der "Fall Stricker"
 boete dafuer eine ergiebige Grundlage. Die SIUG arbeitet
 darauf hin, dass in diesem Bereich Rechtssicherheit
 geschaffen wird. Eine Umfrage zu diesem und zu anderen
 Themen an die in der Bundesversammlung vertretenen
 Parteien läuft zur Zeit (siehe
 http://www.siug.ch/aktionen/parteien_012000/index.shtml)
 
 
 
 Weitere Informationen zur Swiss Internet User Group (SIUG)
 und weiterfuehrende Informationen:
 
 Homepage: http://www.siug.ch/ Zweckartikel:
 http://www.siug.ch/about/
 
 Positionen der SIUG zu verschiedenen Themengebieten rund
 um das Internet: http://www.siug.ch/positionen/
 
 Problematik in Deutschland: Zensur in der Bitbananen-
 Republik von Wau Holland
 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/1180/1.html
 
 Die SIUG bietet auch Mailinglisten für Ankündigen und
 Diskussionen rund die oben erwähnten Themen an.
 Einschreibemöglichkeiten sind auf der Homepage erklärt.
 
 Adresse
 
 SIUG Postfach 1908 8021 Zürich
 
 E-Mail: info@siug.ch
 
 Homepage: http://www.siug.ch/
 
 Kontaktperson: Matthias Leisi, Tel 061/312.79.41 resp.
 079/356.39.33
 
 
 
 _______________________________________________
 siug-announce mailing list siug-announce@siug.ch
 https://your.trash.net/mailman/listinfo/siug-announce
 
 ----- End forwarded message -----
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 Connectivity statt Isolierung
 http://o5.or.at
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 edited by
 published on: 2000-02-24
 comments to office@quintessenz.at
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